Frischluft führt IBB-Gedenkstättenfahrt mit 26 Teilnehmer/innen durch

„Auschwitz – Synonym für…“ – unter diesem Motto besuchten 26 Jugendliche aus Rheine im Rahmen der mittlerweile traditionellen Frischluft – Gedenkstättenfahrt eines der größten Vernichtungslager in der NS Zeit. Ihre Fahrt, die vom Familienministerium des Bundes und dem Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk Dortmund (IBB) gefördert wurde, führte sie vom 8.-13. Juni nach Auschwitz, Krakau und Berlin. Auf der erlebnisreichen Fahrt sammelten die Teilnehmenden verschiedene Eindrücke zum Holocaust, die für ihr weiteres Leben prägend sein werden. Durch eine Stadtführung in Oswiecim (pol. Auschwitz) und einem Besuch der ehemaligen Synagoge kamen die Jugendlichen zunächst dem früheren jüdischen Leben näher. Für fast alle war es der erste Besuch in einer jüdischen Synagoge und daher besonders interessant, nicht nur, weil die Jungen beispielsweise eine Kippa tragen mussten. Eine Kopfbedeckung ist in einer Synagoge Pflicht für den Mann aus Respekt vor Gott.

An den anschließenden tagen erfolgen geführte Besichtigungen der Konzentrations- und Vernichtungslager in Auschwitz. Auch eine Kunstausstellung mit Bildern von ehemaligen Lagerinsassen stand auf dem Programm, die die Eindrücke der Gefangenen sehr unmittelbar veranschaulichten. Der gefühllose Umgang mit den Menschen im Lager, der auch u.a. durch viele persönliche Gegenstände dargestellt war, die man von den Gefangenen sammelte, wurde von den jungen Teilnehmenden als sehr berührend wahrgenommen. Ebenso löste die Besichtigung des Lagers Auschwitz II Birkenau mit Gaskammern und dem berühmten Endhaltepunkt der Züge Bedrückung und Traurigkeit aus. Auf die Lebensumstände in dem Lager reagierten viele fassungslos. Nach dem Besuchen der Konzentrationslager wurden die schockierenden Eindrücke in gemeinsamen Reflexionsgesprächen am Abend mit dem Begleitungsteam ausgetauscht und verarbeitet. Dabei wurde auch über die Aktualität der Thematik diskutiert und nach Lösungsansätzen für die Zukunft gesucht. Als Ergebnis der Fahrt ist ein „Koffer der Erinnerungen“ entstanden, der viele Gegenstände enthält, die die Jugendlichen mit Auschwitz in Verbindung bringen. Neben Fotos und Postkarten gehören auch persönliche Gedichte, Briefe oder auch Steine und ein Zweig dazu. Der Koffer wird als Gesprächsangebot der Jugendlichen in ihren jeweiligen Schulen angeboten, um ihre Eindrücke auch anderen jungen Menschen schildern zu können.

 

Nach weiteren Spuren des jüdischen Lebens wurde auch in der nahegelegenen Stadt Krakau Ausschau gehalten. Krakau war vor dem Holocaust ein Zentrum der jüdischen Gemeinde in Polen. Ebenso konnte in Berlin bei einem Besuch des Jüdischen Museums ein Eindruck von der Gefühlslage überlebender Juden gewonnen werden, die Trostlosigkeit, Angst und Verwirrung u.a. in Kunst, Architektur oder auch schriftlichen Erzeugnissen zeigt. So hat man durch die schiefen Böden und Wände im Museum regelrecht das Gefühl aus dem Gleichgewicht zu geraten.

 

Eigene kleine Lehren aus den gewonnenen Erfahrungen der Fahrt sind, sich Rassismus und Diskriminierung im eigenen Lebensumfeld im Freundeskreis und an Schulen entgegen zu stellen und auf den Umgang und die Kommunikation miteinander zu achten.